Aus gegebenem Anlass musste ich letztens meinen Root-Server bei Manitu neu aufsetzen:
Ursprünglich war das System nur mit einer Festplatte ausgerüstet. Im Rahmen einer Weihnachtsaktion war vor längerem einmal eine zweite Platte (sdb) - die bisher als Backup Platte diente - hinzugekommen. Im Rahmen der Neuinstallation wurden beide Platten zu einem Raid 1 zusammengefasst.
Nachdem ich das vorhandene System auf der zweiten Platte gesichert hatte, habe ich mich an die Neuinstallation gemacht:
Mein Ziel für die Neuinstallation war ein lauffähiges System, bestehend aus einem degraded Raid 1 (bestehend nur aus der ersten Platte /dev/sda) und der vorhandenen Datenplatte /dev/sdb, welche nicht verändert werden sollte.
Leider bietet das Manitu Kundenmenu keine Möglichkeit, ein degraded Raid zu erzeugen. Also blieb mir nur der Weg über das Rettungssystem.
Da dem Manitu-Rettungssystem das Tool debootstrap fehlt (es fehlt leider auch eine benötigte Library - darum ist es mit entpacken des deb Files nicht getan..) habe ich den Schritt lokal ausgeführt und das Resultat auf den Server hochgeladen. Als tar.bz2 ist das Basissystem mit 100MB recht schlank, so das die Upload Zeit selbst bei einem relativ langsamen DSL-Anschluss noch erträglich.
Dienstag, 21. Juni 2011
HOW-TO: Ubuntu 10.04 LTS auf degraded RAID 1 debootstrappen
Aus gegebenem Anlass musste ich letztens meinen Root-Server bei Manitu neu aufsetzen:
Ursprünglich war das System nur mit einer Festplatte ausgerüstet. Im Rahmen einer Weihnachtsaktion war vor längerem einmal eine zweite Platte (sdb) - die bisher als Backup Platte diente - hinzugekommen. Im Rahmen der Neuinstallation wurden beide Platten zu einem Raid 1 zusammengefasst.
Nachdem ich das vorhandene System auf der zweiten Platte gesichert hatte, habe ich mich an die Neuinstallation gemacht:
Mein Ziel für die Neuinstallation war ein lauffähiges System, bestehend aus einem degraded Raid 1 (bestehend nur aus der ersten Platte /dev/sda) und der vorhandenen Datenplatte /dev/sdb, welche nicht verändert werden sollte.
Leider bietet das Manitu Kundenmenu keine Möglichkeit, ein degraded Raid zu erzeugen. Also blieb mir nur der Weg über das Rettungssystem.
Da dem Manitu-Rettungssystem das Tool debootstrap fehlt (es fehlt leider auch eine benötigte Library - darum ist es mit entpacken des deb Files nicht getan..) habe ich den Schritt lokal ausgeführt und das Resultat auf den Server hochgeladen. Als tar.bz2 ist das Basissystem mit 100MB recht schlank, so das die Upload Zeit selbst bei einem relativ langsamen DSL-Anschluss noch erträglich.
Nach dem Boot in das Rettungssystem habe ich zuerst ein Backup nach /dev/sdb gesichert, danach die Platte gemäß folgendem Schema neu partitioniert:
Hinter der letzten Partition etwas Platz für etwaige Metadaten lassen.
Als Partitionstyp Linux Raid Auto Detect (FE) wählen.
Danach das Raid erzeugen:
Falls ein bestehendes Raid verändert werden soll, den alten Superblock entfernen:
degraded Raid erzeugen:
Laufwerke kann man Notfalls so wieder aus dem Raid entfernen:
Eine Übersicht über die aktuelle Config:
Danach die Raidpartitionen formatieren:
Mount-Points vorbereiten:
Nun die Partitionen und Pseudo-FS mounten:
Debootstrap herunterladen und installieren. Dann das gewünschte System nach /mnt debootstrappen:
Alternativ: Dieser Weg schlug wegen fehlender Libs leider fehl:
Falls kein Debootstrap auf Server vorhanden ist, kann man den Befehl auch lokal ausführen und das Resultat dann als tar.bz2 hochladen.
Abschließend nochmal prüfen, ob alle Datein an der richtigen Stelle sind und ob alle Dateisysteme gemountet wurden.
Nachdem /mnt/etc/network/interfaces und /mnt/etc/hosts angepasst und eine fstab in /mnt/etc erzeugt wurden, kann man mit
in das neue System wechseln.
Zunächst sollte man die Paketquellen updaten und ein paar notwendige Pakete nachinstallieren.
Danach sollte man einen neuen User erzeugen und ggf. noch ein Root-Passwort setzen.
Für später bietet sich noch ein Sichern der Partitionsdaten an:
Diese Infos kann man später leicht für eine neue Platte wiederverwenden:
Nun muss nur noch Grub installiert werden.
Nun sollte man noch die Locales erzeugen:
Falls gewünscht, kann man unter /etc/apt/
die sources.list erweitern.
Nach einem Reboot sollte das neue System booten.
Ursprünglich war das System nur mit einer Festplatte ausgerüstet. Im Rahmen einer Weihnachtsaktion war vor längerem einmal eine zweite Platte (sdb) - die bisher als Backup Platte diente - hinzugekommen. Im Rahmen der Neuinstallation wurden beide Platten zu einem Raid 1 zusammengefasst.
Nachdem ich das vorhandene System auf der zweiten Platte gesichert hatte, habe ich mich an die Neuinstallation gemacht:
Mein Ziel für die Neuinstallation war ein lauffähiges System, bestehend aus einem degraded Raid 1 (bestehend nur aus der ersten Platte /dev/sda) und der vorhandenen Datenplatte /dev/sdb, welche nicht verändert werden sollte.
Leider bietet das Manitu Kundenmenu keine Möglichkeit, ein degraded Raid zu erzeugen. Also blieb mir nur der Weg über das Rettungssystem.
Da dem Manitu-Rettungssystem das Tool debootstrap fehlt (es fehlt leider auch eine benötigte Library - darum ist es mit entpacken des deb Files nicht getan..) habe ich den Schritt lokal ausgeführt und das Resultat auf den Server hochgeladen. Als tar.bz2 ist das Basissystem mit 100MB recht schlank, so das die Upload Zeit selbst bei einem relativ langsamen DSL-Anschluss noch erträglich.
Nach dem Boot in das Rettungssystem habe ich zuerst ein Backup nach /dev/sdb gesichert, danach die Platte gemäß folgendem Schema neu partitioniert:
/dev/sda1 - 200MB Boot /dev/sda2 - 2GB Swap /dev/sda3 - 20GB / /dev/sda4 - Rest /XYZ/sda4
Hinter der letzten Partition etwas Platz für etwaige Metadaten lassen.
Als Partitionstyp Linux Raid Auto Detect (FE) wählen.
Danach das Raid erzeugen:
Falls ein bestehendes Raid verändert werden soll, den alten Superblock entfernen:
mdadm --zero-superblock /dev/sda4
degraded Raid erzeugen:
mdadm --create --verbose /dev/md0 --metadata=0.90 --auto=yes --level=1 --raid-devices=2 /dev/sda1 missing mdadm --create --verbose /dev/md1 --metadata=0.90 --auto=yes --level=1 --raid-devices=2 /dev/sda3 missing mdadm --create --verbose /dev/md2 --metadata=0.90 --auto=yes --level=1 --raid-devices=2 /dev/sda4 missing
Laufwerke kann man Notfalls so wieder aus dem Raid entfernen:
mdadm --manage /dev/md0 --fail /dev/sd0 mdadm --manage /dev/md0 --remove /dev/sd0 mdadm --manage --stop /dev/md0
Eine Übersicht über die aktuelle Config:
mdadm --detail --scan
Danach die Raidpartitionen formatieren:
mkfs.ext2 /dev/md0 mkfs.ext3 /dev/md1 mkfs.ext3 /dev/md2 mkswap /deb/sda2
Mount-Points vorbereiten:
mkdir /mnt/boot mkdir /mnt/mnt mkdir /mnt/mnt/sdb1 mkdir /mnt/proc mkdir /mnt/dev
Nun die Partitionen und Pseudo-FS mounten:
mount /dev/sda3 /mnt/ mount /dev/sda1 /mnt/boot/ mount /dev/sdb1 /mnt/mnt/sdb1/ mount -t proc none /mnt/proc mount -o bind /dev/ /mnt/dev
Debootstrap herunterladen und installieren. Dann das gewünschte System nach /mnt debootstrappen:
cd /mnt/ wget http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/d/debootstrap/debootstrap-udeb_1.0.32_all.udeb dpkg -i debootstrap-udeb_1.0.32_all.udeb debootstrap ...
Alternativ: Dieser Weg schlug wegen fehlender Libs leider fehl:
wget http://archive.ubuntu.com/ubuntu/pool/main/d/debootstrap/debootstrap-udeb_1.0.32_all.udeb ar x debootstrap-udeb_1.0.32_all.udeb tar xfv data.tar -C / debootstrap ...
Falls kein Debootstrap auf Server vorhanden ist, kann man den Befehl auch lokal ausführen und das Resultat dann als tar.bz2 hochladen.
Abschließend nochmal prüfen, ob alle Datein an der richtigen Stelle sind und ob alle Dateisysteme gemountet wurden.
cp /proc/mounts /etc/mtab mount
Nachdem /mnt/etc/network/interfaces und /mnt/etc/hosts angepasst und eine fstab in /mnt/etc erzeugt wurden, kann man mit
chroot /mnt
in das neue System wechseln.
Zunächst sollte man die Paketquellen updaten und ein paar notwendige Pakete nachinstallieren.
apt-get update apt-get install linux-image-server openssh-server grub apt-get install mdadm
Danach sollte man einen neuen User erzeugen und ggf. noch ein Root-Passwort setzen.
adduser bjoern passwd root
Für später bietet sich noch ein Sichern der Partitionsdaten an:
sfdisk -d /dev/sda > /raidinfo/partitions.sda sfdisk -d /dev/sdb > /raidinfo/partitions.sdb
Diese Infos kann man später leicht für eine neue Platte wiederverwenden:
sfdisk /dev/sda < /raidinfo/partitions.sda
Nun muss nur noch Grub installiert werden.
mkdir /boot/grub grub-install /dev/sda update-grub
Nun sollte man noch die Locales erzeugen:
locale-gen de_DE.UTF-8
Falls gewünscht, kann man unter /etc/apt/
die sources.list erweitern.
apt-get update apt-get upgrade
Nach einem Reboot sollte das neue System booten.
Geschrieben von Bjoern
in Linux, Ubuntu 10.04 LTS (Lucid Lynx)
um
20:23
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